Nach einem weiteren Dopingfall an der Tour de France haben die deutschen TV-Sender ARD und ZDF die Notbremse gezogen und sind zumindest vorläufig aus der Berichterstattung ausgestiegen. Dies haben ARD-Programmdirektor Günter Struve und ZDF-Chefredaktor Nikolaus Brender am Mittwoch beschlossen. Mit diesem Boykott reagierten die öffentlich-rechtlichen Sender auf die positive A-Probe von Telekom-Radprofi Patrik Sinkewitz. Der Stopp solle zunächst «bis zur Aufklärung des Falls Patrik Sinkewitz» gelten, hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung.
Die Berichterstattung über die Tour war bei den Sendern ohnehin umstritten. Bei einer Sitzung des ZDF-Fernsehrates Anfang Juni hatte offenbar sogar eine Mehrheit gegen eine Übertragung der Tour gestimmt. Da der Fernsehrat aber nicht für Programmfragen zuständig ist, hatte das Votum lediglich Empfehlungscharakter. In den Verträgen gibt es für den Fall neuer Dopingvorkommnisse aber offensichtlich eine Ausstiegsklausel, von der ARD und ZDF nun Gebrauch machen. ZDF-Intendant Markus Schächter hatte im Juni angekündigt, bei allen Sportverträgen in Zukunft entsprechende Klauseln einzufügen.
Mittwoch
18.07.2007