Der Kaffeeröster Tchibo hat Ärger mit dem Blauen Engel. Der Verkaufsschlager Handy kann wegen zu hoher Strahlungswerte nicht das bekannte Öko-Siegel bekommen, schreibt «Spiegel Online» am Montag. Gerd Billen, Juryvorsitzender für das offizielle Umweltzeichen Blauer Engel, kritisiert die mangelhafte Auszeichung von Mobiltelefonen bei Tchibo. In einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Tchibo Holding, Dieter Ammer, wird der Verzicht auf «eine verbraucherfreundliche und transparente Kennzeichnung» strahlungsarmer Handys beklagt. So wurden die Strahlungswerte der drei unter dem Tchibo-Label TCM bei Alcatel, Philips und BenQ gefertigten Handys erst auf Nachfrage unter den technischen Werten auf der Website dokumentiert.
Nach den Empfehlungen des Bundesamts für Strahlenschutz liegen die Kaffeeröster-Handys zwar unter dem oberen Grenzwert von 2 W/kg der so genannten spezifischen Absorptionsrate (SAR). Allerdings erfüllen die TCM-Geräte nicht die Kriterien (0,6 W/kg) für die Vergabe des Blauen Engels, der derzeit ein Viertel aller Handys auf dem deutschen Markt abdeckt.
Für Blaue-Engel-Vorsitzenden Billen ist es «unverständlich», dass ein Marktführer mit 3,3 Mrd. Euro Jahresumsatz sich nicht an den «höchsten Umweltstandards» orientiert.
Montag
25.10.2004