Am 6. Mai 2025, falls alles nach Plan geht, soll Friedrich Merz Bundeskanzler werden. Schon vor seiner Wahl bestellte Merz nun den extrem prominenten Stefan Kornelius, Ressortleiter der «Süddeutsche Zeitung» (SZ).
Pikant: Stefan Kornelius ist Mitglied des Deutsch-Russischen Forums. In «Die Anstalt» vom 29. April 2014 wurde Kornelius auf einer Schautafel als stark vernetzter Lobby-Journalist dargestellt. Kornelius meinte dazu, dass er seine «Beratertätigkeit bei der Bundesakademie für Sicherheitspolitik» als ein Stück gesellschaftliche Verpflichtung ansehe.
Stefan Kornelius schreibt seit Jahren fürs Auslandressort und Meinungsstücke unter anderem zum Nahen Osten. Bis Mitte 2024 sagte der Journalist mehrmals den Fall Israels voraus, womit er erwiesenermassen falsch lag.
Kornelius ist fest auf der Seite des Anti-Trump-Lagers, dem sich wohl auch Friedrich Merz zuordnet. Schon vor der Bundestagswahl stellte sich Merz gegen Donald Trump, machte aber klar, dass seine Priorität in der EU liege: «Bevor ich Donald Trump sehe, möchte ich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union treffen.»
Dass Merz persönlich den langjährigen SZ-Journalisten (seit 1988) zum Regierungssprecher erklärt, erstaunt: Die SZ wurde gerade aus dem Lager von CDU und CSU wegen ihrer teils linken Haltung auch gerne mal die «Alpen-Prawda» genannt.
Im Februar 2024 wurde ein Leak einer Redaktionssitzung der «Süddeutsche Zeitung» zur Krise der überregionalen Zeitung. Die NZZ meinte damals: «Wenn die SZ investigativen Journalismus betreibt, ist es Qualitätsjournalismus. Wenn sie selbst von investigativem Journalismus betroffen ist, ist es ein Angriff auf die Pressefreiheit.»
Dass ausgerechnet die linke SZ den neuen Regierungssprecher für die CDU stellen wird (die Stellvertreter der SPD und CSU kommen dann noch dazu), wird manche CDU-Mitglieder nicht unbedingt fröhlich stimmen.