Content:

Mittwoch
18.04.2012

Die Kosmetikbranche leidet im Suchmaschinenmarketing besonders stark unter Brandbidding. Das zeigt der «SEM Trend Report 4/2012» von Media Focus auf.

Unter Brandbidding sind Fremdbuchungen von Wortmarken («Brand Keywords») zu verstehen. Dies ist der Fall, wenn Keywords nicht durch den Markeninhaber, sondern durch Dritte gebucht werden. Dies etwa mit dem Ziel, von der Bekanntheit etablierter Marken zu profitieren und Konsumenten durch starke Brands auf eigene Angebote aufmerksam zu machen.

Mit jeweils über 90 Prozent Fremdbuchungen waren von diesem Phänomen im März vor allem die Branchen Kosmetik, Banken sowie Versicherungen stark betroffen, wie die Erhebung von Media Focus aufzeigt. Mit rund zwei Dritteln Fremdbuchungen fiel dieses Problem hingegen im Detailhandel relativ gering aus. «So ist die Branche Detailhandel wenig fragmentiert und hat weniger attraktive, trafficstarke Brands zu bieten, als dies umgekehrt in der Kosmetikbranche der Fall ist», heisst es dazu in der Studie.

Brandbidding wird im Suchmaschinenmarketing aus verschiedenen Gründen zunehmend zum Problem: Neben Trafficverlust und drohenden Reputationsschäden durch Drittanbieter zählt Media Focus dazu insbesondere steigende CPSs (Cost-per-Sale) und sinkende Conversation-Rates auf. Diese Entwicklung resultiere in einer allgemein tieferen Qualität von Suchmaschinenwerbung, resümiert das Marktforschungsunternehmen.

Gefahr drohe den Werbetreibenden weiter durch das Kapern von Anzeigentexten (AdHijacking), sei es durch Dritte oder durch Affiliates (ungerechtfertigte Provisionsansprüche). Gemäss dem «SEM Trend Report 4/2012» hat dieser Effekt hinsichtlich der absoluten Buchungszeit im März um 17 Prozent zugenommen.