Um das Bieler Lokalradio Canal 3 ist ein offener Streit ausgebrochen. Um die Sendekonzession bewirbt sich neben den Käuferin des Senders, die Espace Media Groupe («Berner Zeitung», Radio Extra Bern, Tele Bärn usw.), auch eine neue Bieler Firma Radio Bilingue. Canal 3 ist seit über 20 Jahren von einer Stiftung betrieben worden, die aber das nötige Geld für einen weiteren Betrieb nicht mehr aufbringen konnte, wie Stiftungsratspräsident Bruno Wyss gegenüber dem Klein Report sagte. Mit dem Verkauf an die Espace Media Groupe sollte die weitere Existenz gesichert werden. «Der Verkauf ist gültig», unterstrich er, und er hoffe auf die Übertragung der Konzession noch im November. Bei einer Ablehnung durch das Bundesamt für Kommunikation «müsste ich den Konkurs anmelden», sagte er weiter. Seinen Gegnern von Radio Bilingue wirft er vor, den Canal-3-Verkauf mit «intrigenmässigem Vorgehen» zu bekämpfen und ihn «an die Wand brätschen» zu wollen.
Die harten Ausdrücke sind gemünzt auf die neue Firma Radio Bilingue, die sich gegen die Weiterführung von Canal 3 durch die Espace Media Groupe wehrt. Laut der Nachrichtenagentur SDA verfügt Radio Bilingue über ein Aktienkapital von 100 000 Franken, das in kurzer Zeit auf eine halbe Million Franken aufgestockt werden soll. Dahinter stehen der Bieler Verleger Gassmann, der Filmemacher Mario Cortesi sowie zwei Bieler Immobilienfirmen, meldet die SDA weiter. Unterstützung erhält diese «Bieler Lösung» durch eine IG für ein unabhängiges zweisprachiges Regionalradio, an dessen Spitze die ehemalige Berner Ständerätin und Fast-Bundesrätin Christine Beerli steht. Es bestehe die Gefahr, dass Canal 3 mittelfristig zu einer «Zweigstelle des Berner Senders Radio Extra Bern» werde, sagte sie anlässlich der Einreichung des Konzessionsgesuchs. - Mehr dazu: Gegenwind für Canal-3-Übernahme, Espacemedia übernimmt Radio Canal 3 und Der Stiftungsrat von Canal 3 ist wieder komplett
Mittwoch
27.10.2004