«Der Arbeitgeber hat das Recht, den Beschäftigungsgrad der Mitarbeitenden festzulegen», erwidert Peter Schibli, Direktor von Swissinfo, gegenüber dem Klein Report auf die harsche Kritik des Schweizer Syndikats Medienschaffender SSM. Die Mediengewerkschaft hatte ihn am Mittwoch angekreidet, im Streit um den massiven Stellenabbau die ausgearbeiteten Vorschläge mehrheitlich abgelehnt zu haben.
Lediglich sieben von 17 Reduktionswünschen wird Swissinfo nun umsetzen. «Damit erfüllen wir so viele Vorschläge wie möglich», betont Schibli. Insgesamt sind 40 Vollzeitstellen vom Abbau betroffen. In einem ersten Schritt wurden acht Kündigungen ausgesprochen. Hinzu kommen die Nicht-Verlängerung von vier befristeten Stellen und die Unterzeichnung von zwei Aufhebungsvereinbarungen. Eine Person habe freiwillig gekündigt, so Schibli. Bis Ende 2012 reduziert die Plattform für Auslandsberichterstattung somit die Arbeitskräfte um ein Drittel von 126 auf 86 Vollzeitstellen. Die Umstrukturierungsmassnahmen sind allerdings bereits seit Ende Juni bekannt, wie Swissinfo-Direktor Schibli betont: «Jetzt, drei Monate später, geht es lediglich um die Umsetzung.»
Damit will sich die Mediengewerkschaft SSM aber noch nicht geschlagen geben. «Wir werden eine Vollversammlung mit den Swissinfo-Journalisten einberufen», gibt sich Stephan Ruppen, SSM-Zentralsekretär, kämpferisch. Falls kein besseres Resultat mehr erzielt werden könne, bleibe nichts anderes übrig, als die Entlassenen mit den üblichen Dienstleistungen wie Beratung und Rechtsschutz zu begleiten, so Ruppen gegenüber dem Klein Report.