Die Spielekonsole Xbox 360 kommt den US-Softwarekonzern Microsoft teuer zu stehen: Mehr als eine Milliarde Dollar wird das Unternehmen für Reparaturen an der Xbox zahlen müssen, wie Microsoft in der Nacht auf Freitag mitteilte. Rund 20 Monate nach dem Verkaufsstart der Spielekonsole gab Microsoft eine «inakzeptable Zahl von Reparaturen» zu. Grund ist ein Hardware-Fehler, der von drei blinkenden roten Lämpchen angezeigt wird.
Microsoft verlängert die Garantie für die Spielkonsole deshalb von einem auf drei Jahre. Kunden können ihr Gerät kostenlos umtauschen oder reparieren lassen. Die Xbox war im November 2005 in die Läden gekommen, ein Jahr vor den Konkurrenten von Sony und Nintendo, der PlayStation 3 und der Konsole Wii. Besonders die neuartige Wii kommt gut an, weil Nintendo damit ein neues Spielprinzip einführte. Der oder die Spieler können mit einer Art Fernbedienung die Bewegungen der Figuren auf dem Bildschirm mit echten Bewegungen steuern. Die Xbox verkauft sich dagegen schlechter als erwartet: Der Absatz liegt bislang bei insgesamt 11,6 Millionen Stück und damit unter den von Microsoft offiziell als Zielmarke ausgegebenen zwölf Millionen Geräten.
Wie viele Geräte den Hardware-Fehler aufweisen, teilte Microsoft nicht mit. Bei einer Milliarde Dollar für Reparaturen sei es aber eine «bedeutende Zahl», sagte der Chef der Sparte Unterhaltungselektronik, Robbie Bach. Das Problem entstehe nicht bei der Montage, sondern habe seine Ursache in der Entwicklung, die allein Microsoft zu verantworten habe. Mittlerweile sei der Fehler behoben, neue Geräte funktionierten einwandfrei.
Microsoft hatte zunächst versucht, das Problem kleinzureden, obwohl zahlreiche wütende Kunden sich über «Abstürze» ihrer Spielkonsole beschwerten und einer von ihnen sogar eine Sammelklage gegen das Unternehmen in den USA angestrengt hatte. Der Softwarekonzern macht den Löwenanteil seines Umsatzes mit den Programmen Windows und Office. Die Xbox ist aber das wichtigste Hardware-Produkt des Unternehmens.
Freitag
06.07.2007