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Dienstag
19.10.2004

Ein Kommentar von Jean-Martin Büttner in der Dienstag-Ausgabe des Zürcher «Tages-Anzeigers» dürfe aus Sicht der Werbeindustrie «nicht unbeantwortet bleiben», schreibt Piero Schäfer von Schweizer Werbung SW in einer gleichentags verbreiteten E-Mail. Hier sein Kommentar zum Kommentar im Wortlaut:

«Nötig ist, dass etwas für die Gesundheit Dritter getan wird. Falsch ist, dass die Werbeindustrie sich gegen die Einschränkung der Tabakwerbung wehrt, sie hat vielmehr selbst Einschränkungen angeregt und realisiert (Werbeverbot im Umfeld von Schulen). Es stimmt allerdings, dass sie sich gegen generelle Werbeverbote ausspricht und zwar im Wissen, dass diese ebenso wenig bringen, wie die von Jean-Martin Büttner erwähnten Drogenverbote. Büttners Schlussfolgerung, die Werbung habe ihre Botschaften erfolgreich in den Köpfen infiltriert, ist ebenso unbewiesen wie kurzgegriffen: Es ist ja so einfach, der Werbung die Schuld an allen sozialen Missständen zuzuweisen. Man muss sich dann keine Gedanken mehr machen über die tatsächlichen Ursachen von Suchtverhalten. Ausserdem haben Werbeverbote (z.B. in Italien seit 1962) nichts am Konsumverhalten geändert. Und in den ehemaligen sozialistischen Ländern mit Planwirtschaft, wo es keinerlei Werbung gab, rauchten die Leute mehr als bei uns. Wie lautet hier die Erklärung? Wer hat hier Hirnwäsche begangen? Werbung kann es mit Sicherheit nicht gewesen sein. Im Übrigen ist die Schweizer Werbung SW durchaus für Massnahmen, welche den Konsum reduzieren. Dazu gehören auch Rauchverbote.»