Nach dem Angriff der israelischen Armee auf eine internationale Flotte mit Hilfsgütern vom Montag fordert Reporter ohne Grenzen (ROG) die israelischen Behörden auf, die Öffentlichkeit über den Verbleib der Passagiere zu informieren. Unter den mehr als 700 Passagieren waren mindestens 15 Journalisten, darunter auch Mario Damolin, ein freier Mitarbeiter der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Nach Angaben der FAZ ist Damolin derzeit in einem Gefängnis in Be`er Scheva im Süden des Landes inhaftiert. Der Journalist hatte sich zuvor geweigert, das Land zu verlassen. Mitarbeiter der deutschen Botschaft seien auf dem Weg zu der Haftanstalt. Über den genauen Verbleib der weiteren 14 Journalisten hat ROG bislang keine gesicherten Informationen, wie die Organisation Reporter ohne Grenzen am Dienstag bekannt gab.
ROG kritisiert ausserdem das am Morgen nach dem Angriff von den Behörden verhängte Verbot, über die Toten und Verletzten des Angriffs zu berichten. Medienberichten zufolge wurden die Zensurbestimmungen erst gegen Mittag desselben Tages aufgehoben. Unter den Journalisten sind neben Mario Damolin zwei Mitarbeiter der australischen Zeitung «Sydney Morning Herald», der Reporter Paul McGeough und die Fotografin Kate Geraghty, Talat Hussain, Moderator des palästinensischen Fernsehsenders Aaj TV, zwei Mitarbeiter des bulgarischen Fernsehsenders BTV, der Reporter Swestoslaw Iwanow und der Kameramann Walentin Wassilew, Muna Shester von der kuwaitischen Nachrichtenagentur Kuna, zwei Mitarbeiter des arabischen Fernsehsenders Al-Jazeera und der Korrespondent Abbas Nasser sowie der Kameramann Isaam Zaatar.
Dienstag
01.06.2010