Das Regionalfernsehen in der Schweiz ist dank der RTVG-Revision vor dem sicheren Tod gerettet worden. Dies hält die Studie von Publicom zur wirtschaftlichen Situation des Privatrundfunks in der Schweiz fest. Die Neuordnung der Regionalfernsehlandschaft und die massive Erhöhung der Gebührenbeiträge hätten die Lage zwar etwas entschärft, die Rentabilität der meisten Stationen sei aber nach wie vor ungenügend.
Nur gerade zwei Stationen konnten einen Cashflow von 14 Prozent aufweisen und damit die Schwelle zur Rentabilität erreichen. Vier Veranstalter hingegen mussten negative Cashflow hinnehmen. Die Veranstalter seien aber nicht mehr so überschuldet wie früher, heisst es in der Publicom-Studie. Bei den unterfinanzierten Veranstaltern sei die ungenügende Eigenkapitalausstattung in fast allen Fällen aus Verlusten resultiert, die sich über drei und mehr Jahre aufsummiert hätten. Selbst die gut finanzierten Veranstalter hätten teilweise noch beträchtliche Verlustvorträge aus früheren Jahren in ihren Büchern.
Besonders wichtig sind für das Regionalfernsehen die Einnahmen aus der Werbung, die gemäss einer Hochrechnung von Publicom die Hälfte der Erträge ausmachen müssen. Allerdings ist die Stellung des Regionalfernsehens mit einem Umsatz von 36 Millionen Franken im Bereich Werbung unbedeutend. Diese macht fünf Prozent des Gesamtmarktes aus, der vor allem von der SRG und den ausländischen Programmanbietern dominiert wird.
«Das beachtliche Wachstum der Regionalfernsehanbieter in den letzten zehn Jahren lässt zwar auf ein noch weit grösseres Potenzial schliessen», heisst es im Publicom-Bericht. «Doch müssten die Anbieter dafür ihre Programme ausbauen, was wiederum Kosten verursachen würde, die mit den Mehreinnahmen in den meisten Fällen kaum kompensiert werden könnten.» Die Entwicklungsmöglichkeiten seien zudem angesichts der dominanten Stellung der SRG sehr limitiert.