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Donnerstag
07.10.2004

Der Filmschauspieler Omar Sharif, Protagonist in «Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran», sorgte in der Nacht auf Donnerstag bei der Verleihung des hessischen Filmpreises auf der Frankfurter Buchmesse für einen Hauch von Hollywood. Bei der Übergabe der Trophäe umarmte Sharif seinen Schweizer Schauspielerfreund Maximilian Schell, als dieser ihn im Congress Center auf die Bühne holte. Der Preis ging eigentlich an die beiden französischen Produzenten, doch gefeiert wurde der Hauptdarsteller. Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung wurde - als Bestandteil des hessischen Filmpreises - erstmals für die beste Literaturverfilmung vergeben. Gestiftet haben den Preis die Buchmesse und die Wochenzeitung «Die Zeit».

«Ich hatte grosses Glück, in einer Zeit aufzuwachsen, als es noch kein Fernsehen gab», sagte der gut gelaunte 72-jährige Sharif und outete sich als passionierter Leser der Bücher von Jules Verne in jungen Jahren. Der in Frankreich lebende ägyptische Schauspieler («Doktor Schiwago») lobte zugleich die Bemühungen der «First Lady» seines Heimatlandes, Suzanne Mubarak, um die Leseförderung in Ägypten. Frau Mubarak gehörte auch zu den Ehrengästen an der Buchmesse. Und Sharif machte gleich noch einen Vorschlag für eine Lese-Initiative besonderer Art: Bücher statt Bomben sollten auf den Irak niederregnen, forderte er unter Beifall.