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Samstag
09.10.2004

Wer erinnert sich noch an den Browserkrieg der vergangenen Jahre, als es Bill Gates` «Internet Explorer» in kurzer Zeit gelang, den vorherigen Browser-König Netscape vom Thron zu drängen? Tempi passati? Keineswegs, meint Netscape-Mitbegründer Marc Andreessen laut dem Interent-Informationsdienst ZDNet. Auf der Web-2.0-Konferenz in San Francisco sagte er, er erwarte ein Wiederaufflammen des Browserkriegs. Doch diesmal sollen es Apples Safari und Firefox sein, die Gates und Ballmer schlaflose Nächte bereiten. Microsoft werde von zwei Seiten in die Zange genommen, sagte Andreessen in Anspielung auf die prominent gewordenen Konkurrenten. Vielleicht auf Basis eigener Erfahrungen fügte er jedoch hinzu: «Microsoft wird sicherlich konkurrenzfähig reagieren.»

Firefox wurde von der Open-Source-Community Mozilla entwickelt, die von Netscape gegründet und nach der Übernahme des Unternehmens durch AOL abgespaltet wurde. Zwar stehe die Browserentwicklung nach Meinung von Andreessen seit 1998 still, neue Konkurrenten würden Microsoft jedoch dazu zwingen, den Internet Explorer mit neuen Features auszustatten. Er warnte jedoch, dass der schärfere Wettbewerb Microsoft wieder dazu veranlassen könnte, aggressive Taktiken anzuwenden. Trotz Anti-Trust-Prozess erwarte er nicht, dass sich Bill Gates in diesem Punkt geändert haben. Am Ende hat er sogar noch etwas Verständnis für das Unternehmen durchblicken lassen, das Netscape dem Erdboden gleich gemacht hat. «Wäre ich an der Stelle von Microsoft, würde ich mir die Sache noch mal genau ansehen und prüfen, wie ich andere Unternehmen mit meinem Monopol in die Zange nehmen könnte», so Andreessen.