Medienzar Rupert Murdoch ist der Übernahme des Dow-Jones-Verlags, und damit des «Wall Street Journal» (WSJ), offenbar einen Schritt oder zwei näher gekommen. Murdoch hat laut der US-Finanzzeitung mit Dow-Jones-Chef Richard Zannino eine vorläufige Kaufvereinbarung abgeschlossen, wonach Murdochs Firma News Corp. den Verlag zum ursprünglichen Kaufangebot von fünf Milliarden Dollar kaufen soll. Damit hatte sich Murdoch scheinbar dagegen gewehrt, sein Angebot von 60 Dollar pro Dow-Jones-Aktie aufzustocken. Die Einigung sollte noch am Dienstagabend dem Dow-Jones-Führungsgremium und am Donnerstag den Hauptaktionären des Verlags, der Familie Bancroft, zur Abstimmung vorgelegt werden. Eine endgültige Entscheidung könne deshalb kommende Woche fallen, berichtete WSJ weiter.
Allerdings sind sich die Bancrofts nach Angaben der Zeitung noch immer nicht einig. Die Familie hält insgesamt 64 Prozent der Stimmrechte an Dow Jones. In der Familie waren immer wieder Bedenken geäussert worden, dass eine Übernahme durch Murdoch dem Ruf des «Wall Street Journal» schaden werde. Dabei bereitet den Hauptanteilseignern vor allem die mögliche Einmischung Murdochs in journalistische Entscheidungen Kopfzerbrechen. Auch viele Redaktoren der Zeitung sind deshalb gegen eine Übernahme. Einige Mitglieder der Familie und viele Kleinaktionäre wollen jedoch das Angebot nicht ablehnen, weil Murdoch einen 65-prozentigen Aufschlag auf den Aktienkurs zahlen will. - Siehe auch: Streik beim «Wall Street Journal» und , Pearson an Dow Jones interessiert
Dienstag
17.07.2007