Content:

Montag
02.01.2012

Die SRG soll Textbeiträge ohne Sendungsbezug in ihrem Onlineangebot auf maximal 1000 Zeichen beschränken und zudem zwei Drittel der Beiträge mit Audio- oder Videoinhalten verknüpfen. Das sieht die Konzessionsänderung des Bundesrates vor, die bis zum 25. Januar in die Vernehmlassung geht.

«In den Sparten News, Sport und Regionales/Lokales sind Berichterstattungen in Textform auf maximal 1000 Zeichen (ohne Leerschlag) zu beschränken, sofern kein Sendungsbezug gegeben ist. Bei den Zeichen werden Lead und Textblock mitgezählt», erklärt das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) die neue Regelung.

Auch sollen «66 Prozent der Textbeiträge, die nicht älter sind als 30 Tage, mit audio- und/oder audiovisuellen Inhalten verknüpft» werden. Als Berechnungsbasis gelte dabei «das gesamte eigenproduzierte publizistische Angebot der SRG ohne Foren, Chats oder sonstige User generierte Inhalte sowie auch ohne Serviceleistungen». Unter letzteren versteht das Uvek unter anderem Radio- und TV-Programme, Programmhinweise, Shops und Unternehmensinformationen.

Klare Vorgaben soll es auch bezüglich der Aktualität «sendungsbezogener Inhalte» geben. Diese müssen einen «zeitlich und thematisch direkten Bezug» aufweisen: «Ein zeitlich direkter Bezug zu einer Sendung ist gegeben, wenn die Inhalte nicht früher als 30 Minuten vor der Ausstrahlung der Sendung im Internet publiziert werden.» Der Bezug kann hergestellt werden durch «die Nennung der Sendung, durch die Einbettung der On-demand-Sendung im Textbeitrag oder durch die Verlinkung mit der Sendung».

Weitere Punkte der Konzessionsänderung betreffen das Livestreaming: Der neue Artikel 9 sieht vor, dass die SRG «politische und wirtschaftliche Ereignisse originär über das Internet verbreiten» darf; andere Erstausstrahlungen müsste sie einen Monat im Voraus beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) anmelden.

Die Forderungen des Verlegerverbandes Schweizer Medien werden damit nicht zur Gänze erfüllt. Dieser will eine Beschränkung der Zeichenzahl auf maximal 800 Zeichen und eine Quote von bloss 20 Prozent für nicht sendungsbezogene Inhalte, wie Geschäftsführer Urs F. Meyer gegenüber dem Klein Report sagte.