Die österreichische Schriftstellerin und Dramatikerin Elfriede Jelinek (57) erhält in diesem Jahr den Literatur-Nobelpreis. Jelinek habe den Preis für «den musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees enthüllen» erhalten, hiess es in der Begründung der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften am Donnerstag. Jelinek ist die erste österreichische Nobelpreisträgerin im Bereich Literatur. Im vergangenen Jahr hatte J.M. Coetzee aus Südafrika den Nobelpreis erhalten. Letzter deutscher Preisträger war 1999 der bei Lübeck lebende Günter Grass gewesen. In der Schweiz tritt Jelinek regelmässig als Kolumnistin des Magazins «Kult» in Erscheinung.
Im schwedischen Rundfunk sagte die Preisträgerin, sie werde zur Verleihung am 10. Dezember wegen Krankheit nicht nach Stockholm reisen können. «Ich kann mich im Moment Menschen nicht aussetzen», sagte die Autorin und meinte weiter, sie betrachte den Nobelpreis nicht «als Blume im Knopfloch für Österreich». - Mehr dazu: Jelinek: Die strenge Moralistin, Donnerstag ist Literatur-Nobelpreis-Tag und
Mülheimer Dramatiker-Preis an Elfriede Jelinek
Donnerstag
07.10.2004