Der deutsche Medienunternehmer Leo Kirch ist im Alter von 84 Jahren gestorben. «Unser geliebter Ehemann, Vater, Bruder, Dr. Leo Kirch, ist heute im Kreise seiner Familie friedlich verstorben. Wir sind sehr traurig!» Das teilte seine Familie am Donnerstag mit.
Leo Kirch war eine der schillerndsten deutschen Unternehmerpersönlichkeiten. Bis 2002 gehörten ihm die Fernsehsender ProSieben, Sat1, N24, Deutsches Sport Fernsehen (DSF) und der damalige Bezahlsender Premiere, der heute unter dem Namen Sky firmiert. Zu seinen besten Zeiten beschäftigte Kirch mit seinen Film- und Fernsehsendern 10 000 Personen. Ihm gehörte zudem die grösste Spielfilmsammlung mit Tausenden von Filmen und etwa 40 000 Stunden an Serienfilmen. 2002 kam die Insolvenz.
Kirch versuchte mit allen Mitteln, juristisch gegen die Deutsche Bank vorzugehen, die seiner Ansicht nach durch Aussagen des damaligen Chefs der Bank, Rolf Breuer, ihn in einem Interview mit Aussagen gezielt diskreditiert hatte. Der Banker zweifelte an der Kreditwürdigkeit von Kirch.
Leo Kirch versuchte darauf, einen milliardenschweren Schadenersatz von der Deutschen Bank auf gerichtlichem Weg zu erstreiten, der Prozess war bis zu seinem Tod am Laufen.
Mit der KirchMediaGruppe wurde der konservative Kirch zu einer der reichsten Personen Deutschlands und gleichzeitig bekannt. Die Unternehmensinsolvenz konnte 2003 durch eine Teilübernahme des Medienunternehmers Haim Saban gelöst werden. Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 hat aber in der Zwischenzeit wieder einen Handwechsel erfahren.