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Mittwoch
11.07.2007

Ein Journalist der in der Schweiz erscheinenden albanischsprachigen Zeitung «Bota Sot» wurde vom Bezirksgericht Zürich der üblen Nachrede schuldig gesprochen. Er hatte einem kosovarischen Parlamentarier unterstellt, als Mitglied der Führung der Befreiungsarmee UCK politische Morde angeordnet zu haben. Der Politiker erhält nun aufgrund des Gerichtsurteils 17 000 Franken Schmerzensgeld. Dies berichtete das Bezirksgericht Zürich. Der Angeklagte muss zudem eine Geldbusse von 60 Tagessätzen zu 30 Franken und Gerichtskosten in der Höhe von 5000 Franken bezahlen. Das Gericht befand, der Journalist habe den Wahrheitsbeweis für die Anschuldigungen gegen den Politiker nicht erbracht.

Die Tageszeitung «Bota Sot» (Welt heute) wird in Zürich herausgegeben, aber auch im Kosovo und anderen Ländern vertrieben. In der Schweiz hat die Zeitung schon für Schlagzeilen gesorgt: Im September 2002 wurde der Redaktion in Zürich eine Paketbombe geschickt, welche allerdings nicht detonierte. Damals führte die Bezirksanwaltschaft ein Verfahren gegen die Zeitung wegen rassistischer Äusserungen durch; zur Anklage kam es indes nicht.