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Donnerstag
13.06.2019

Medien / Publizistik

Springer und Döpfner behalten ihre Anteile

Springer und Döpfner behalten ihre Anteile

Die Spitze von Axel Springer will, dass sich KKR substanziell am Unternehmen beteiligt. Gemeinsam mit der Grossaktionärin Friede Springer und dem Vorstandschef Mathias Döpfner soll der US-Investor künftig über die Geschicke des Medien- und Digitalkonzerns entscheiden.

Axel Springer hat am Mittwoch eine «Investorenvereinbarung über die Voraussetzungen und Bedingungen einer strategischen Beteiligung von Kohlberg Kravis Roberts (KKR) an der Axel Springer SE» unterzeichnet, wie es in einer Ad-hoc-Mitteilung heisst. 

Zu den Unterzeichnenden gehören neben Axel Springer die Holdinggesellschaft Traviata, die im Besitz von Fonds ist, welche ihrerseits von KKR gehalten werden, sowie die Beteiligungsgesellschaften von Friede Springer und Mathias Döpfner. 

In dem frisch unterzeichneten Papier werden die Eckpfeiler der Transaktion definiert, zum Beispiel, dass Axel Springer weiterhin als europäische Aktiengesellschaft geführt wird.

Der US-Finanzinvestor gab seinerseits bekannt, dass er ein «freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle ausstehenden Aktien der Axel Springer SE zu einem Preis von 63 Euro pro Aktie» unterbreiten werde. KKR will eine Mindestannahmequote von 20 Prozent erreichen. Vorstand und Aufsichtsrat von Axel Springer empfehlen den Aktionären, das Angebot anzunehmen.

Friede Springer und Mathias Döpfner werden weiterhin «im bisherigen Umfang an der Axel Springer SE beteiligt sein». Die Witwe des Verlagsgründers kontrolliert 42,6 Prozent der Anteile, ihr Vertrauter Döpfner hält 2,8 Prozent.

Die Enkelkinder des verstorbenen Verlegers, Axel Sven und Ariane Melanie, besitzen zusammen knapp zehn Prozent der Aktien. Was mit diesen Anteilen passieren wird, blieb am Mittwoch offen.

Klappt der KKR-Einstieg, wollen Friede Springer, Mathias Döpfner und der US-Investor «zukünftig ihr Verhalten in Bezug auf die Gesellschaft abstimmen und ihre Stimmrechte gemeinsam ausüben», wie in einer «Aktionärsvereinbarung» separat festgehalten wird.

Die aktuellen Vorstandsmitglieder von Axel Springer werden auch in Zukunft das Unternehmen führen, hiess es weiter. Der Aufsichtsrat wird weiterhin unter Führung von Ralph Büchi aus neun Mitgliedern bestehen. «Unter der Voraussetzung, dass das Angebot erfolgreich ist, wird der Investor eine angemessene Vertretung im Aufsichtsrat von Axel Springer anstreben.»

Dass Verhandlungen mit KKR laufen, hatte Axel Springer Ende Mai bestätigt.