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Donnerstag
21.12.2006

Suhrkamp-Chefin Ulla Unseld-Berkéwicz kämpft
gegen den Einstieg der Hamburger Investoren Hans Barlach und Claus Grossner in das Frankfurter Verlagshaus. Sie strenge eine Klage gegen die Medienholding Winterthur AG an, die 29 Prozent der Anteile an der Verlagsgruppe hält, und deren Mehrheit Grossner und Barlach vom Schweizer Mäzen Andreas Reinhart erworben haben.

Ziel des Verfahrens sei es nach Angaben von Suhrkamp-Anwalt Heinrich Lübbert, die AG aus der Gesellschaft auszuschliessen, berichtet «Focus». Deren Anteile würden im Erfolgsfall den anderen Gesellschaftern gegen eine Abfindung zufallen. Die Klage stützt sich auf drei Argumente. So hätte die Transaktion nach deutschem Recht durch die Mitgesellschafter genehmigt werden müssen, obwohl sie in der Schweiz stattgefunden hat, weil sie die Gesellschafterstruktur bei Suhrkamp mittelbar betreffe.

Dem Verkauf der AG-Anteile hätten zweitens zudem die übrigen Gesellschafter zustimmen müssen. Und drittens hätten sich die neuen Aktionäre gesellschaftsschädigend verhalten. Lübbert bezieht sich beim dritten Punkt auf Interviews, in denen Unseld-Berkéwicz Missmanagement vorgeworfen wird. Der Klein Report berichtete. Der Anwalt hofft auf eine Entscheidung der zuständigen Frankfurter Gerichte im Laufe des kommenden Jahres. Die «feindliche Übernahme» werde nicht gelingen, zitiert das Nachrichtenmagazin Unseld-Berkéwicz.