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Sonntag
01.07.2007

Präsident Bernhard Sutter vom Zürcher Presseverein (ZPV) erteilt den Schweizer Verlegern in der am Wochenende verschickten neuesten Ausgabe seines Newsletters gute Ratschläge, wie sie der Konkurrenz begegnen sollen. «Als `20 Minuten` kam, hätte es der `Blick` beerdigen können», meint er kurz und bündig und fährt weiter: «Wäre die eingeführte Marke den Pendlern sofort gratis abgegeben worden, hätte der Neuling keine Chance gehabt. Doch Ringier befand, was nichts koste, sei nichts wert - und bereut es bitter.» Analog ist Sutter der Meinung, die angekündete Gratistageszeitung «.ch» habe gleichfalls keine Chance, wenn auch in diesem Fall die eingeführte Marke gratis in die Haushalte verteilt würde.

«Wir Medienschaffenden wollen und können den Verlegern nicht ins Handwerk reden» geht der verlegerische Exkurs des Journalisten-Präsidenten weiter - und wagt sich trotzdem auf das ungewohnte Terrain vor: Wenn Etabliertes und (im Vergleich zu einigen Neulancierungen) Hochwertiges wie «Cash» oder «Facts» eingestellt wird, «fragen sich Medienschaffende zu Recht, was die Verleger denn vorher jahrelang gedacht haben. Und wünschen sich um- und weitsichtigere Medienmanager.»

Jetzt wissen wir es also: Man muss ganz einfach die Journalisten zu Verlegern machen, und schon kann nix mehr schief gehen - na ja, fast nix mehr. Denn hinterher klüger sein, ist ja bekanntlich nicht so schwierig, stellt der Klein Report nach dieser Lektüre fest.