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Montag
18.10.2004

Zum Auftakt der Computermesse Systems sieht sich die IT-Branche in Deutschland zwischen Aufbruchstimmung und Innovationsstau. «Der Tanker Deutschland hat sich in die richtige Richtung gewendet, das ist positiv, jedoch: Fahrt haben wir noch nicht aufgenommen.» Das sagte der Präsident des Branchenverbandes Bitkom, Willi Berchtold, am Montag auf der Messe in München und zog damit eine ernüchternde Bilanz seiner vor einem Jahr gestarteten Initiative für eine bessere Innovationspolitik. Für dieses und das kommende Jahr sieht der Bitkom nach den Jahren der Flaute wieder Wachstumsraten von 2,5 beziehungsweise 3,5% für die IT-Branche, mittelfristig werde sie doppelt so schnell wachsen wie die Gesamtwirtschaft.

Hoffnungen machen der Branche derzeit vor allem Anzeichen für ein Ende der jahrelangen Investitionsschwäche. «Seit Herbst 2003 merkt man, dass es wieder eine Bereitschaft gibt, sich mit IT auseinander zu setzen», sagte der IT-Experte Christian Götz von der Industrie- und Handelskammer Regensburg. Allerdings erwartet er vorerst keine Rückkehr zu den teils gigantischen Wachstumsraten früherer Jahre. «Es ist eigentlich ein ganz normales Geschäft geworden.»

1289 Aussteller zeigen bei der Systems bis Freitag Neuheiten rund um Computer, Multimedia und Telekommunikation, das sind fast ebenso viele wie im vergangenen Jahr. Die Messe ist das zweitgrösste Branchentreffen nach der CeBIT. Schwerpunkt der diesjährigen Systems sind digitale Medien und IT-Sicherheit. Im vergangenen Jahr kamen knapp 72 000 Besucher zu der Messe, auf etwa ebenso viele hoffen die Veranstalter für dieses Jahr.