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Freitag
15.10.2004

Nach den drei Direktbegegnungen von Herausforderer John F. Kerry und George W. Bush konzentriert sich der Kampf um die US-Präsidentschaft auf die «Swing States» Ohio und Florida, deren Bevölkerung nun mit TV-Spots bombardiert wird, um die Wankelmütigen unter den Wählern ins jeweilige politische Lager zu zerren. Dass die Wählergunst schon seit über 50 Jahren mit Fernsehreklame beeinflusst worden ist - mit unterschiedlichem Erfolg notabene -, lässt sich nun auf der Website http://livingroomcandidate.movingimage.us nachprüfen. Weil die Wahlen in den USA schon immer die Person des Kandidaten in den Mittelpunkt rückten, sind dort auf der Website auch jene Clips zu finden, mit denen sich die Kandidaten ihrem Volk andienten. «Ich wurde in dem kleinen Ort Hope in Arkansas geboren, drei Monate nachdem mein Vater starb», beginnt etwa der rührselige Clip über Bill Clintons Leben. Er zeigt den kleinen Bill mit Fliege im Haus seiner Grosseltern und den jungen Clinton, wie er Kennedy die Hand schütteln konnte. Na klar: der ideale Stoff für verregnete Sonntage und Ethnologen, die schon immer der Ansicht waren, dass der gesellschaftliche Wandel vor allem im Fernsehen abzulesen sei.