Kranke, die sich im Internet über ihr Leiden informieren, müssen mit uner-wünschten Nebenwirkungen rechnen: Nach einer Studie der Universität London geht es ihnen anschliessend häufig schlechter als jenen, die den Rat ihres Arztes befolgen.
Das Gleiche gelte für Mitglieder von Internet-Selbsthilfegruppen. Zwar vergrösserten die Möglichkeiten des Internets das Wissen von Kranken wie Diabetikern oder Asthmatikern und gäben ihnen das Gefühl, sozial unterstützt zu werden. Dennoch wirkten sich die zusätzlichen Informationen oft eher negativ aus. So verliere ein Teil der Patienten dank des besseren Kenntnisstandes die Angst vor der Krankheit und sei dadurch weniger motiviert, das eigene Verhalten dem medizinischen Rat entsprechend zu ändern.
Ausserdem entschieden die Patienten häufig selbst, welche Behandlung für sie am besten sei, und handelten den Empfehlungen ihres Arztes zuwider. Für die Studie, die am Montag in der Zeitschrift der gemeinnützigen Medizin-Organisation Cochran Collaboration erschien, wurden 4000 Teilnehmer befragt.
In einer anderen britischen Studie war vor einigen Monaten darauf hingewiesen worden, dass viele im Internet verfügbaren Informationen über Krankheiten fehlerhaft seien.
Sonntag
17.10.2004