Von einem Kollaps der virtuellen Welt kann zwar keine Rede sein. Dennoch: Nach dem schweren Erdbeben vor der Küste Taiwans war der Internetzugang für Millionen von Menschen in Asien auch am Donnerstag beeinträchtigt. Die Geschwindigkeit und Verlässlichkeit des Netzes lag in der asiatischen Region nur bei der Hälfte des Weltdurchschnitts, wie Internet Traffic Report mitteilte.
Nach einer Umfrage des populären chinesischen Internetportals www.sina.com hatten 97 Prozent der Nutzer in China Probleme, ausländische Webseiten aufzurufen. Beobachter halten den jetzigen Ausfall für den schlimmsten seit 2001, als Fischernetze ein Unterseekabel zwischen China und den USA beschädigt hatten.
Internetbetreiber arbeiteten unterdessen angestrengt daran, alternative Routen zu nutzen. In Peking berichtete China Netcom: «Fünf Kabelreparaturschiffe aus mehreren Ländern haben sich auf den Weg in das Unglücksgebiet gemacht. Zwei von ihnen haben bereits mit den Arbeiten begonnen.» In den nächsten Tagen dürften sich die Verbindungen schrittweise erholen.
Donnerstag
28.12.2006