Das illegale Kopieren von Spielfilmen wird in Deutschland und damit vermutlich auch in der Schweiz zum Volkssport: Im ersten Halbjahr 2004 wurden laut der dritten Brennerstudie der Filmförderungsanstalt (FFA) von Januar bis Juni mit 24,75 Millionen gebrannten DVDs bereits mehr Filme auf das Medium kopiert als im gesamten Jahr 2003 (23,4 Millionen). Auch die Zahl der aus dem Internet heruntergeladenen Filme ist von Jahresbeginn bis August auf 14,6 Millionen (plus 10%) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Nach Ansicht der Filmförderungsanstalt ist der Anstieg angesichts der rasant gestiegenen Verbreitung von DVD-Brennern, DVD-Rekordern und schnellen Internetanschlüssen moderat. «Eine Explosion von Kopien, die man auf Grund des stark verbesserten und flächendeckenden Equipments vermuten könnte, ist verhindert worden. Die Filmwirtschaft kann sich über einen ersten Etappensieg freuen», sagte FFA-Vorstand Peter Dinges laut der Tageszeitung «Die Welt».
Massnahmen der Industrie wie die verstärkte Strafverfolgung, die Kampagne «Raubkopierer sind Verbrecher» und die Aufklärungsarbeit zeigten erste Wirkung. Auch die Zahl der Kinobesucher und der Umsatz der Videotheken sei seit Jahresbeginn gestiegen. 2003 schätzte die Filmindustrie den durch Raubkopien entstandenen Schaden auf mehr als 800 Mio. Euro.
Mittwoch
27.10.2004