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Montag
20.01.2014

Medien / Publizistik

Bei der geplanten Umwandlung des Suhrkamp Verlags in eine Aktiengesellschaft will Miteigentümer Hans Barlach eine Mehrheit der Verlagschefin Unseld-Berkéwicz mit allen Mitteln verhindern.

Nachdem das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg am Mittwoch den Insolvenzplan von Suhrkamp genehmigt hatte, verschickte Barlach eine Mitteilung, in der er auf seine Verfassungsbeschwerde gegen die Entscheidung hinwies. Barlach vertritt die Ansicht, das Insolvenzverfahren sei eingeleitet worden, um sein Mitspracherecht im Verlag zu beschneiden.

Die Medienholding AG werde bei einer mögliche Kapitalerhöhung den Einstieg eines weiteren, unabhängigen Investors unterstützen, erklärte Carl Ulrich Mayer, Verwaltungsratspräsident von Barlachs Schweizer Medienholding. Man sei bereits in Gesprächen mit Investoren. «Das wird ein Angebot sein, das der Vorstand nicht so leicht ablehnen kann. Frau Unseld-Berkéwicz wird damit ihre Aktienmehrheit verlieren», gab sich Mayer am Freitag gegenüber der DPA kämpferisch.

Der Suhrkamp Verlag liess über Pressesprecherin Tanja Postpischil verlauten, ihr Haus habe keine Hinweise, dass die Familienstiftung ihre dominante Position im Verlag aufgeben wolle.

Barlach hält über seine Medienholding aktuell 39 Prozent der Anteile an Suhrkamp, Berkéwicz über ihre Familienstiftung 61 Prozent. Durch die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft würde Barlach sein Vetorecht verlieren.