Der deutsche Autor Günter Wallraff plant nach seinem jüngsten verdeckten Einsatz in einem Call-Center einen neuen Enthüllungsbericht. «Ich werde in einer Fabrik arbeiten. Dort geht es um unzumutbare Arbeitsbedingungen, die an Frühkapitalismus erinnern und die Menschenrechte ausser Kraft setzen.» Das sagte der 64-Jährige der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Um welche Branche es sich handelt, liess Wallraff offen - «um keine schlafenden Hunde zu wecken». Auch diesmal werde er wieder sein Aussehen verändern, weil er jünger sein müsse. «Mit 64 kriege ich keine Arbeit mehr.» Eine Maskenbildnerin werde Wallraff in ein Alter «um die 50» versetzen.
Wallraff ist international vor allem mit seinem Buch «Ganz unten» (1985) bekannt geworden, für das er sich in Betrieben als türkischer Leiharbeiter Ali ausgab, um später die dortigen Arbeitsbedingungen anzuprangern. Als vermeintlicher Hans Esser hatte er einst auch die «Bild»-Zeitung unter die Lupe genommen - und dies in «Der Aufmacher» (1977) geschildert.
Freitag
13.07.2007