Die EMI Group PLC hat eine Vorladung der Generalstaatsanwaltschaft erhalten: Die Ermittlungen richteten sich gegen die angebliche Praxis, dass EMI Group und andere grosse Plattenfirmen über unabhängige und mit erheblichem finanziellem Aufwand bedachte Mittelsmänner die Radio-Ausstrahlung neuer Lieder beeinflussten. Der Musikkonzern bestätigte am Freitag in London die Ermittlungen. Man werde bei den Untersuchungen, die sich im Anfangsstadium befänden, voll kooperieren.
Gemäss der «New York Times» umfassen die Ermittlungen alle grossen Radiosender im Bundesstaat New York. Es gehe vor allem um Vertragskopien und Unterlagen, die die Verbindungen der Unternehmen zu den Promotern belegen, die mit dem Auftrag tätig seien, neue Lieder in die Radioprogramme zu bringen. Für die Radiosender ist es verboten, Geld oder andere Leistungen als Gegenleistung für das Ausstrahlen bestimmter Songs anzunehmen, solange sie dies nicht ihren Hörern ausdrücklich offen legten. Bei der EMI Group gebe es dazu seit langem eine klare Richtlinie, die unrechtmässiges Fördern in den Radiosendern verbiete, schreibt der Konzern. In die Ermittlungen sind demnach auch die Universal Music Group, Sony BMG Music Entertainment und die Warner Music Group involviert.
Sonntag
24.10.2004