«Es ist gut, dass der Bundesrat entschieden hat und etwas passiert», kommentierte Jürg Bachmann am Donnerstag gegenüber dem Klein Report den Entscheid betreffend einer zweiten DAB-Plattform in der Schweiz. Jetzt wisse man, wie es konkret vorwärts gehen solle, betonte der Präsident des Privatradio-Verbandes VSP. Allerdings sieht er noch viele Unklarheiten. «Ob das Thema DAB ein Markt ist, ist noch schwierig zu beurteilen», sagte er skeptisch. 20 000 DAB-Empfänger gegenüber 20 Millionen UKW-Geräten stimmen nicht eben optimistisch. Am Freitag sollen jetzt die DAB-Interessenten zusammensitzen und Geld bewilligen für eine technische Studie über die konkreten Kosten, kündet er an. Allein die erforderlichen neuen Sendeanlagen werden «rasch einmal einige Millionen Franken» kosten, sagte er.
Auch bei einzelnen Interessenten hat das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) Freude und Ärger ausgelöst. Bei Swiss Music Radio, das unter den abgelehnten Bewerbern ist, «herrscht Sprachlosigkeit», teilte Georg Wismer mit, der für Swiss Music Radio und den Innerschweizer Lokalsender Sunshine ein Programm mit einheimischer Musik aufbauen wollte. «Polo Hofer, Gölä, Plüsch, Mash & Co scheinen in Bundesbern offenbar nicht gefragt», interpretierte er den Entscheid aus Bern mangels einer amtlichen Begründung.
Erfreut reagierte hingegen Egon Blatter des «DJ-Radio», der immer noch in den Startlöchern für ein Zürcher Jugendradio steht. Er hob denn auch sogleich hervor, er möchte mit den DAB-Konzession «das UKW-Jugendradio in Zürich aufbauen», und er sei zuversichtlich, diese Konzession auch noch zu erhalten. Sein Gegenspieler Giuseppe Scaglione («Radio 105»), der sich an der DAB-Ausschreibung nicht beteiligt hat und mit «Music First» ganz auf das Jugendradio setzt, mochte dies nicht kommentieren. Und Bakom-Sprecher Alfons Birrer wies die Vermutung weit von sich, es bestehe ein Junktim zwischen den Themen DAB-Radio und Jugendradio nach dem Motto «Dem Blatter das DAB, dem Scaglione das Jugendradio». - Siehe auch: Uvek vergibt acht DAB-plus-Konzessionen
Donnerstag
05.07.2007