Das Genfer System für Internetabstimmungen hat einen interessanten Testlauf mit 16 000 Stimmen aus 20 verschiedenen Ländern Europas erfolgreich bestanden. Der Europarat hat zwischen dem 11. und 22. Oktober eine Gruppe von 14- bis 19-jährigen Schülerinnen und Schülern aus rund 20 Ländern zu einer europäischen «Charta für eine demokratische Schule ohne Gewalt» befragt. Die Stimmbeteiligung lag bei über 60%. Dies stellt für den Europarat ein befriedigendes Resultat dar. «Nie zuvor haben so viele Personen ihre Stimme per Internet abgegeben», sagte der Projektleiter des Europarates, Michael Remmert, am Montag an einer Medienkonferenz in Genf. Auch der internationale Charakter der Abstimmung stelle eine Premiere dar. Technisch habe das Genfer System keine Schwäche gezeigt.
Auf europäischer Ebene ist das E-Voting noch in den Anfängen. Obwohl in Grossbritannien, Spanien oder Frankreich bereits Versuche stattgefunden haben, spielt die Schweiz eine Vorreiterrolle. «Dieses Land bietet uns enorm viel Know-how», sagte Remmert. Die Auszählung des Abstimmungsresultates erfolgte am Montag innerhalb von wenigen Sekunden. Dies ist nach Ansicht des Genfer Staatskanzlers Robert Hensler einer der Trümpfe des E-Votings. Hensler will sich die Erfahrungen des europäischen Tests für die nächste Etappe der Genfer Internetabstimmungen zu Nutze machen. «Mit dem Versuch konnten wir unter realen Bedingungen eine Internetabstimmung für Auslandschweizer erproben». - Mehr dazu: E-Voting im Kanton Zürich: Wählen auch per SMS, Und wieder ein Schritt näher zum E-Voting und Test in England: E-Voting hebt Wahlbeteiligung nicht
Montag
25.10.2004