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Montag
16.07.2007

Die deutschen Journalistinnen und Journalisten sind der Meinung, dass der Einfluss der Verlage auf die Medienlandschaft zurückgehen wird. Ausserdem seien die Medienhäuser nicht ausreichend für die Herausforderungen der digitalen Zukunft gerüstet. Das zeigt eine Studie «2.0 und dann? Journalismus im Wandel» von News Aktuell. Die Tochter der Deutschen Presseagentur DPA wertete im Rahmen der Umfrage die Antworten von 1200 Medienschaffenden aus allen Ressorts aus.

36 Prozent der Befragten glauben, dass der Einfluss der Verlage auf die Medienbranche abnehmen wird. Fast ein Drittel geht dagegen von einer gleich bleibenden Marktmacht aus. Sieben Prozent der Befragten sind sogar der Meinung, dass die klassischen Medienhäuser gegenüber Anbietern wie Google «keine Chance» haben. Über die Hälfte der befragten Medienmacher (53 Prozent) attestiert den deutschen Verlagen und Medienunternehmen, dass sie nur mässig für die digitale Zukunft gerüstet seien.

Web-2.0-Technologien spielen eine immer wichtigere Rolle in der Medienbranche. Für die tägliche Arbeit von Journalisten haben Blogs, Podcasts und Social Software bereits eine spürbare Bedeutung erlangt. Fast ein Drittel der Befragten sagt, dass Web 2.0 eine sehr hohe (5 Prozent) oder hohe (25 Prozent) Relevanz hat. Allerdings meinen nur gerade fünf Prozent, dass sie Blogs häufig zur journalistischen Themenfindung einsetzen. Und nur drei Prozent gaben an, dass sie Blogs häufig als Quelle auswerten. Aber für rund jeden vierten Journalisten (27 Prozent) bieten Blogs eine gute Möglichkeit, sich über Stimmungen und Meinungen zu informieren. Analog dazu glaubt die gleiche Anzahl von Medienmachern, dass mangelnde Glaubwürdigkeit von Blogs ein Risiko für die redaktionelle Arbeit darstellt.