Der Westschweizer Medienkonzern Edipresse will die Rhône-Media AG, die Verlegerin der Walliser Tageszeitung «Nouvelliste», aus der Krise führen. Edipresse schlägt als Minderheitsaktionärin einen neuen Aktionärsbindungsvertrag vor. In einem Brief habe man dem Rhône Media-Verwaltungsrat den Willen bekundet, dem Walliser Verlag bei der Lösung der strukturellen Probleme zu helfen, teilte Edipresse am Donnerstag mit. Dazu müssten sich aber alle Aktionäre an einen Tisch setzen. Das Verlagshaus Edipresse, das selber 37,5 Prozent der Rhône-Media-Aktien hält, habe genug von den «hinterhältigen Manövern» der letzten Zeit.
Zwischen zwei Gruppen von Minderheitsaktionären war es im Verwaltungsrat im Vorfeld der GV zum Streit gekommen. Miteinander zwar durch einen Aktionärsbindungsvertrag verbunden, waren sie sich nicht mehr einig über die Strategie. Da sie sich gegenseitig blockierten, beschlossen vier Verwaltungsräte, nicht zur Wiederwahl anzutreten. Einer davon, der Immobilienpromotor aus Veysonnaz, Jean-Marie Fournier, entschied sich in letzter Minute doch noch anders. Davon wollte Edipresse nichts mehr wissen und verweigerte Fournier die Stimmen.
Fournier, der selber 20 Prozent der Aktien hält, warf Edipresse vor, einzig das Ziel zu verfolgen, den Einfluss auf den «Nouvelliste» auszubauen. Sein Ziel sei es, die Waadtländer daran zu hindern, die Kontrolle zu übernehmen. Nach der GV verblieben im Verwaltungsrat noch vier Personen, die selber nur kleine Anteile der Aktien halten. Sie wollten den Brief vom Donnerstag nicht kommentieren. «Wir treffen uns am Donnerstag, um über die Zukunft von Rhône Media zu sprechen», sagte Hildebrand de Riedmatten auf Anfrage. Zum Edipresse-Vorschlag werde aber noch nicht Stellung genommen, hiess aus dem VR.
Donnerstag
21.06.2007