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Sonntag
28.12.2025

TV / Radio

«Die Arena kann man getrost abschaffen», findet beispielsweise SP-Nationalrätin Min Li Marti... (Bild SRF Arena/zVg)

«Die Arena kann man getrost abschaffen», findet beispielsweise SP-Nationalrätin Min Li Marti... (Bild SRF Arena/zVg)

Die Stunde der Wahrheit rückt näher. Am 8. März 2026 stimmt die Schweiz über die Initiative «200 Franken sind genug!» ab, die Radio- und Fernsehgebühren deckeln will.

Die «NZZ am Sonntag» hat Politikerinnen und Politiker von SP, FDP, SVP und Mitte gefragt, welche SRF-Sendungen sie unbedingt behalten würden – und welche im Sparfall gestrichen werden könnten.

Für SP-Nationalrätin Min Li Marti ist klar: «Die Arena kann man getrost abschaffen.» Die Diskussionssendung sei überholt und biete keinen Mehrwert mehr. Viel lieber sieht die Politikerin Formate wie die «Sternstunde Philosophie», die interessante Themen und Denkanstösse liefere.

Eine durchaus bemerkenswerte Antwort – gerade vor dem Hintergrund, dass der SRF-Arena und ihrem Moderator Sandro Brotz gerne einen gewissen Linksdrall unterstellt wird.

Lukas Reimann (SVP) setzt auf die Sicherheit der Bevölkerung. «Aktenzeichen XY ist die sinnvollste Sendung überhaupt», sagt er. Würde die SRG sparen müssen, könnten ausländische Produktionen aus dem Programm verschwinden, meint Reimann – der Fokus sollte auf lokalem Mehrwert liegen.

FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt bevorzugt Wirtschaftsformate wie «Eco Talk». Männerfussballspiele hingegen würden ihm zufolge problemlos von privaten Sendern abgedeckt, für SRF seien sie entbehrlich. Die FDP ist bei der Initiative gespalten, eine endgültige Position wird Anfang Januar erwartet.

Simon Stadler von der Mitte-Partei betont den Wert der regionalen Berichterstattung und der Schwingfeste im Fernsehen: «SRF macht Kultur für alle zugänglich.» Formel-1-Rennen hingegen seien für ihn entbehrlich.

Die Umfrage macht deutlich: Politikerinnen und Politiker haben klare Präferenzen – und einige Überraschungen auf Lager.

Während die einen auf Philosophie, Schwingfeste oder Kriminalfälle setzen, könnten ausländische Serien, Fussball und konfrontative Talkshows wegfallen.

Doch am Ende entscheidet die SRG über das Programm – beziehungsweise das Stimmvolk am 8. März 2026, zumindest indirekt.