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Mittwoch
27.12.2006

Harry-Potter-Fans haben das magische Datum längst im Kalender angestrichen: Am 7.7.07 könnte der siebte und letzte Harry-Potter-Band erscheinen. Mit grösserer Sehnsucht, so war in britischen Zeitungen zu lesen, sei noch nie ein Buch erwartet worden. Geschickter ist womöglich auch noch keines vermarktet worden.

Schon seit dem Sommer wird der Hype um «HP7», wie coole Potter-Profis den siebten Band nennen, durch kleine, oft undurchsichtige Hinweise auf den Inhalt immer mehr angeheizt. Für neue Aufregung sorgte zu Weihnachten die Bekanntgabe des Buchtitels. Auf der englischen Website von J.K. Rowling konnten sich Suchende durchklicken zu einem Hangman-Rätselspiel. Wer die richtigen Buchstaben tippte, setzte den Titel zusammen, ehe das Strichmännchen am Galgen starb: «Harry Potter and the Deathly Hallows».

Einen Tag nachdem das Rätsel online ging, teilte der Internet-Buchhändler Amazon mit, allein aus Deutschland seien mehr als 24 000 Vorbestellungen für die englischsprachige Ausgabe von «HP7» eingegangen - obwohl noch gar kein Erscheinungsdatum bestätigt wurde und Rowling noch an dem Manuskript arbeitet. «HP6» war 2005 das meistvorbestellte Buch in der Amazon-Geschichte gewesen. Wie es aussieht, könnte dieser Rekord demnächst gebrochen werden.

Dafür sorgt auch die clevere Titelwahl. «Deathly Hallows» - das ist nicht nur eine Herausforderung für den deutschen Potter-Übersetzer Klaus Fritz, sondern auch für Engländer keineswegs eindeutig. «Deathly» ist mit «tödlich» oder «todbringend» noch recht klar. Aber «Hallows», so erklärte die Londoner Zeitung «Sun» ihren Lesern, könnten ebenso gut geheiligte Personen sein wie geweihte oder gesegnete Orte.

«Harry Potter und die geweihten Räume des Todes» lautet eine der nichtautorisierten Übersetzungen, die durch deutsche Chatrooms geistern. Auch von «todbringenden Heiligen» ist die Rede und von dem Titel «Harry Potter und die Todesheiligen». Wie auch immer die offizielle Übersetzung ausfallen wird, allein schon der englische Titel gab Gerüchten um das Ableben des Protagonisten neuen Auftrieb.

Rowling selbst hatte sie in die Welt gesetzt. Bei einer TV-Talkshow machte sie bereits im Juni Andeutungen über den denkbaren Tod ihres zauberhaften Helden. «Agatha Christie hat das mit Poirot gemacht», sagte die 41-jährige Autorin, die dank des weltweiten Verkaufs von rund 300 Millionen «Harry Potter»-Büchern zur reichsten Frau Grossbritanniens wurde. «Sie wollte ihn lieber selbst erledigen...»