Nach nur fünf Monaten hat Anke Engelke ihren Ausflug ins Late-Night-Genre ihres Vorgängers Harald Schmidt wieder beendet. «Machen Sie sich keine Sorgen, ich bin nicht der Typ, der jammert», sagte sie am Donnerstag in der letzten «Late Night» auf Sat.1. Nach dem Abschied Schmidts im Dezember 2003 hatte Sat.1-Chef Roger Schawinski die 38-jährige Engelke als Nachfolgerin präsentiert. Bei ihrer Premiere am 17. Mai sahen 2,5 Millionen Menschen zu. Weil die Zahl auf 650 000 sank, beschloss Sat.1 Anfang Oktober, die Sendung zu stoppen.
Engelke liess bei ihrem Abschied einen Seitenhieb auf ihren Sender nicht aus. Die Führung von ProSieben und Sat.1 sitze im Publikum, rief sie zu den Zuschauern im Studio zu: «Sie erkennen sie an den Helmen und schusssicheren Westen.» Aber auch Selbstironie klang durch: «Man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist - aber wir hatten nach der ersten Sendung nicht den Mut.»
Der Grund für den Abschied war auch am Donnerstag unübersehbar: Nicht alle Gags zündeten. Experten hatten schon früh gesagt, dass das starre Late-Night-Format mit Tagesrückblick, Gästen, Einspielfilmen und Schreibtisch Engelke nicht liege. Sat.1 senkte wegen der niedrigen Quote die Werbepreise und befürchtete zuletzt ein Minusgeschäft. Das bedeutete das Aus für «Anke Late Night». Auch wenn Anke Engelke mit iher Late Show gescheitert ist - dass sie ein komisches Talent hat, hat sie mit «Ladykracher» und ihren Auftritten in der Sat.1-«Wochenshow» mehr als bewiesen. Mehr dazu: Ankes erste «Late Night»: Einstand geglückt
Freitag
22.10.2004