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Freitag
22.06.2007

Die Biblioteca Vaticana, die Bibliothek des Heiligen Stuhls, die 1,6 Millionen Bücher beherbergt, schliesst für Renovierungsarbeiten für drei volle Jahre - trotz Protesten von Gelehrten aus aller Welt. Ab dem 15. Juli verschwinden die Bücher sowie rund 75 000 Handschriften, 8300 sogenannte Wiegendrucke (Inkunabeln) und 300 000 Münzen sicher verpackt hinter dicken Vatikanmauern. Viele der rund 20 000 Forscher, welche die prächtigen Säle alljährlich für Studien besuchen, hatten bis zuletzt gehofft, dass zumindest ein Teil der Sammlung geöffnet bleiben oder ein Lesesaal eingerichtet wird.

Auf Anfrage sollen zwar weiterhin Fotokopien angefertigt werden, auch können Interessenten auf Microfilme zurückgreifen. Aber für die meisten Gelehrten ist das keine Lösung, sie brauchen die Originale. Die Entstehung der heutigen Sammlung begann im Jahr 1447 unter Papst Nikolaus V. Jedoch reichen die Anfänge der vatikanischen Sammlungstätigkeit bis ins 4. Jahrhundert zurück. Das heutige Gebäude der Bibliothek wurde 1587 von Papst Sixtus V. in Auftrag gegeben. Der Architekt Domenico Fontana übernahm die Arbeiten und schuf den «Salone Sistino», einen reich mit Fresken verzierten, 70 Meter langen und 15 Meter breiten Raum.