Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) protestiert nun ebenfalls gegen die Leuchtreklame zum 100-jährigen Bestehen der Bergbahnen Engadin/St. Moritz am Piz Corvatsch und spricht von bedenklicher Symbolwirkung. Das am Mittwoch letzter Woche erstmals auf den Nordhang am Corvatsch projizierte Standbild im Ausmass von 163 auf 163 Meter ist hochumstritten. Die Engadiner Sektion des Schweizer Heimatschutzes forderte die sofortige Einstellung der nächtlichen Illumination.
Angesichts des Energieverbrauchs von 12 000 Watt stelle sich die Frage, welche Bedeutung die im Tourismus viel beschworene Nachhaltigkeit wirklich habe, bestätigt der SL. Die Stiftung erinnert zudem daran, dass sich St. Moritz mit dem Label «Energiestadt» schmücke.
Die Symbolwirkung der Aktion sei bedenklich: Das Hochgebirge werde verkommerzialisiert, Nachahmer würden auf den Plan gerufen. Der von den Touristen eingeforderte Respekt gegenüber der Natur werde ins Lächerliche gezogen, appelliert SL-Geschäftsleiter Raimund Rodewald in einem Schreiben an die Bergbahnen mit der Aufforderung, die Aktion zu stoppen.
Auch Claudio Lardi, Vorsteher des Bündner Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartements, macht keinen Hehl aus seiner Kritik. Eine Werbebotschaft, die zu Lasten von Natur und Landschaft gehe, sei keine gute Idee, erklärte Lardi vergangene Woche. Siehe auch: Piz Corvatsch als Werbeträger
Donnerstag
04.01.2007