Mit über 2 Millionen verkauften iPod-Musikabspielgeräten ist dem kalifornischen Technologiekonzern Apple im vierten Quartal zwar ein Gewinnsprung gelungen - doch der Absatz von Apple-Computern ist ins Stocken geraten: «Die Mac-Verkäufe waren eine leichte Enttäuschung», sagte Analyst Charles Wolf von der Bank Needham & Company in der Freitagsausgabe der Zeitung «Financial Times Deutschland» (FTD). Apple verkaufte von seinen beiden Computer-Modellreihen zwischen Juli und September jeweils rund 20% weniger als im Jahr zuvor. Die Verkaufszahlen der beiden Laptop-Reihen stiegen dagegen deutlich an. Dennoch blieben die 451 000 verkauften Stück leicht unter den Erwartungen der Bank Merrill Lynch.
Mit dem iPod, der seit 2001 auf dem Markt ist, hat sich Apple aus der Nische befreit, in die sich das Unternehmen mit schicken, aber teuren Computern manövriert hatte. Derzeit dominiert Apple den Markt für digitale Musikspieler. Um diesen Vorsprung gegenüber Konkurrenten wie Sony, Dell und Philips zu halten, die ähnliche Geräte produzieren, muss sich Apple Neues einfallen lassen. Darum würden laut FTD Spekulationen hochkochen, dass Apple seine iPod-Palette erweitern könnte. Als heisseste Favoriten für eine Vorstellung auf der Messe Macworld im Januar 2005 gelten auf Apple-Fan-Webseiten und bei Analysten ein Spieler mit einer 60 Gigabyte grossen Festplatte, auf dem man auch Fotos speichern und ansehen kann, sowie ein Gerät, das mit einem so genannten Flashspeicher ausgestattet ist.
Ein anhaltender Erfolg des iPod ist für Apple mittlerweile immens wichtig. Der Konzern setzt mehr als doppelt so viele tragbare Musikspieler ab wie Tischcomputer und Laptops zusammen. Damit hat er 23% des Quartalsumsatzes von 2,35 Mrd. USD erwirtschaftet. Apple spekuliert nun auf die Strahlkraft des iPod-Erfolgs: Man gehe davon aus, dass sich mehr iPod-Käufer auch einen Apple-Computer zulegen, sagte Finanzchef Peter Oppenheimer.
Freitag
15.10.2004