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Mittwoch
27.10.2004

Die BSA (Business Software Alliance), Branchenverband der Softwarehersteller, hat am Mittwoch eine Studie veröffentlicht, laut der rund 31% der in der Schweiz verwendeten Software illegal im Einsatz ist. Die BSA ruft deshalb die Unternehmen in der Schweiz dazu auf, ihre Software-Lizenzsituation zu überprüfen. Die illegalen Raubkopien bescheren den Herstellern Verluste im Umfang von von fast 400 Mio. Franken. «Wir sind regelmässig damit konfrontiert, dass Mitarbeitende ohne das Wissen ihrer Vorgesetzten illegale Software auf PCs im Unternehmen installieren», sagte Georg Herrnleben, Verantwortlicher für Zentraleuropa bei der BSA. Die Unternehmen müssten sich im Klaren sein, dass Software urheberrechtlich geschützt sei. Die BSA bietet den Unternehmen Aufklärung und Unterstützung im Kampf gegen die Piraterie. Sie arbeitet eng mit Polizei und Behörden zusammen.

«Viele sehen in der Piraterie ein Kavaliersdelikt», beschrieb Herrnleben eines der Hauptprobleme. Neben Gefängnisstrafen und Bussen können aber auch Schadenersatzzahlungen substanzielle Höhen erreichen. Verletzt werden kann neben dem Urheberrecht zudem das Markenrecht, oder es kann zu unlauterem Wettbewerb kommen. Je nach Delikt kann jemand zu einer Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren oder Busse bis zu 100 000 Franken verurteilt werden. «Das ist zu wenig abschreckend», sagte Herrnleben. «Lässt jemand aus einem Laden ein Betriebssystem mitlaufen, ist das Diebstahl und wird mit bis zu 10 Jahren Gefängnis geahndet.»