SVT, der öffentlich-rechtliche TV-Sender Schwedens, hat sich eine Anzeige wegen «sexistischer und rassistischer Verhetzung» eingehandelt, weil er einen nackten Männer-Popo zeigte. Wie die Zeitung «Dagens Nyheter» am Dienstag berichtete, will der «Schwedisch-Indianische Verband» gerichtlich bestrafen lassen, dass ein als Indianer verkleideter Komiker namens Henrik Schyffert sein blankes Hinterteil in die Kamera gehalten hatte. Der Vorfall ereignete sich beim schwedischen Halbfinale für das Eurovisions-Schlagerfestival am Wochenende.
«Damit sollte das gesamte indianische Volk lächerlich gemacht werden», sagte Verbandssprecher Kenneth Dinér. Für den TV-Sender erklärte Festivalarrangeur Thomas Hall, man habe «doch nur ein Spässchen gemacht und weiter gar nichts gezeigt». Die Anzeige wirke «irgendwie überreagiert». Der Verband beruft sich auf ein 2002 in Schweden erlassenes Verbot von «Hetze gegen Volksgruppen». Das Gesetz stellt alle verächtlichen Äusserungen gegen eine bestimmte Gruppe unter Anspielung auf Rasse, Hautfarbe, nationale oder ethnische Herkunft, Glaubensbekenntnisse oder sexuelle Neigungen unter Strafe.
Erst vor wenigen Tagen hat sich derselbe Sender beim italienischen Ministerpräsidenten und Medienunternehmener Silvio Berlusconi unbeliebt gemacht, weil er unter Hinweis auf die Verhältnisse in Italien seine Unabhängigkeit betont hatte: Ärger wegen Berlusconi-Spot des schwedischen Fernsehens
Dienstag
22.02.2005