Die bisherigen Fussball-WM-Übertragungen haben bei vielen Zusehern Verärgerung ausgelöst. Beim ZDF beispielsweise gingen zahlreiche Beschwerden darüber ein, dass zu häufig Weitwinkel-Aufnahmen gezeigt werden, bei denen die einzelnen Spieler zu klein dargestellt werden und kaum zu erkennen sind. Verantwortlich für die Fussball-Übertragungen ist die Schweizer Firma HBS: «Es stimmt, dass gerade am Anfang der WM einige Zuschauer genervt waren und sich bei uns beklagt haben», bestätigt ZDF-Sprecher Thomas Stange gegenüber pressetext Deutschland.
Der Sender habe keinen Einfluss auf die Kameraführung, das liege allein bei der HBS. Betroffen waren speziell jene Zuschauer, deren TV-Geräte kein 16:9 unterstützt, worauf die WM-Übertragungen ausgerichtet sind. «Inzwischen hat die HBS die Kameraeinstellungen etwas geändert. Ich denke, dass es besser geworden ist», so Stange. Auch die Beschwerden kämen inzwischen nur noch ganz vereinzelt. Beim ZDF seien die anfänglichen Proteste nun eigentlich kein Thema mehr.
Kritische Stimmen gab es auch in Bezug auf die WM-Sponsoren. Einige Zuschauer hatten den Eindruck, dass bestimmte Kameraeinstellungen dazu benutzt wurden, die Werbebanner der Firmen besser ins Bild zu rücken. HBS-Sprecherin Nicola Taylor widersprach dem jedoch heftig. «Jegliche Veränderung bezüglich der Kameraführung bezog sich ausschliesslich auf die Lichtverhältnisse im Stadion», sagt Taylor gegenüber der britischen Zeitung «Guardian». Die Regie sei dazu angewiesen, sich auf das Spiel zu konzentrieren.
Trailer der offiziellen Sponsoren werden ebenfalls nach klaren Regeln ausgestrahlt. «Wir zeigen pro Spiel Trailer von vier verschiedenen Unternehmen, wobei jede Halbzeit umklammert ist. Zwei Partner präsentieren die erste Halbzeit, die anderen beiden die zweite», erklärt Barbara Schmidt, Verantwortliche Sportsponsoring beim ZDF, im pressetext-Gespräch. Genutzt werden die natürlichen Unterbrechungen des Spiels, also vor Anpfiff und nach Abpfiff.
Sonntag
25.06.2006