Der Stiftungsrat der Zürcher Radio-Stiftung wählte den Filmjournalisten Christoph Schneider zum Vizepräsidenten und den Fernsehregisseur Christian von Castelberg zum Mitglied der Stiftung. Die beiden Stiftungsratmitglieder sind auch in der Jury für die beiden Preise der Zürcher Radio-Stiftung von insgesamt 50 000 Franken, die alle zwei Jahre vergeben werden.
Der neue Vizepräsident Christoph Schneider ist seit 2008 Mitglied der Stiftung und tritt die Nachfolge der verstorbenen Marie-Therese Guggisberg an. Schneider promovierte in Theaterwissenschaft und Publizistik an der Universität Wien und schrieb danach als freier Kulturjournalist vor allem für die «Basler Zeitung». Von 1987 bis 2000 arbeitete der Filmjournalist als Redaktor für verschiedene Filmsendungen beim Schweizer Fernsehen.
Ausserdem war Schneider als freier Filmkritiker für die «Basler Zeitung» und die «Neue Zürcher Zeitung» tätig. Seit 2000 arbeitet Schneider für das Ressort Kultur beim Zürcher «Tages-Anzeiger». Dort schrieb er bis 2009 auch die Kolumne «Schneiders Televisionen», die auch als Buch herausgegeben wurde. 2015 wurde er an den Solothurner Filmtagen mit dem Prix Pathé für Filmjournalismus in der Kategorie «Printmedien» ausgezeichnet.
Christian von Castelberg hat an der ETH Zürich den Master of Science in Chemie absolviert, bevor er in den USA - an der Universität in New York, am American Film Institute und an der Universität in Los Angeles - Regie, Drehbuch und Schauspiel studierte. In den 80er Jahren war er beim Schweizer Fernsehen als Redaktor tätig und führte auch Live-Regie.
Mit dem Tatort «Herrenboxer» nach Martin Suters Drehbuch gab er 1993 sein Regiedebüt. Es folgten zahlreiche weitere Fernsehfilme wie «Die Mörderin», «Doppelter Einsatz - Einer stirbt immer» und die ersten beiden Folgen von «Donna Leon». Auch bei «Polizeiruf 110», «Der Bestatter» oder «Der Tote im Spreewald» führte er Regie. Er prägte insbesondere die Reihe «Bella Block».
Christian von Castelberg und seine Werke wurden mehrfach für verschiedene Preise nominiert und auch ausgezeichnet, so zum Beispiel die Bella-Block-Folge «Weisse Nächte». Den Deutschen Fernsehkrimi-Preis erhielt er 2006 für die Episode «Das Glück der Anderen». Darüber hinaus war er 2009 in der Jury des Deutschen Fernsehpreises und nahm 2010 einen Lehrauftrag an der Filmschule Konrad Wolff im deutschen Babelsberg wahr.