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Freitag
11.03.2005

Wenn sich die Grossen des Internationalen Tourismusbusiness an der ITB in Berlin treffen, fehlen auch nicht die kritischen Stimmen über den Zustand der Meinungsfreiheit in Destinationen wie Tunesien, Kuba, den Malediven, Vietnam und Myanmar (Birma). So fordert anlässlich der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) Reporter ohne Grenzen (RoG) die Regierungen dieser Länder auf, den freien Zugang zu Information sowie eine unabhängige Berichterstattung in ihren Ländern zuzulassen. Auch müssten alle Journalistinnen und Journalisten, die in diesen Staaten wegen ihrer Arbeit inhaftiert sind, freigelassen werden, teilte die Organisation am Freitag mit.

«Diese Länder präsentieren sich den Urlaubern als heile Welt», sagte Astrid Frohloff, Vorstands-Mitglied von RoG, auf der ITB. «Doch hinter der schönen Fassade ist es düster: Meinungs- und Pressefreiheit werden systematisch unterdrückt. Es herrscht Zensur, die einheimische Bevölkerung kann sich nicht unabhängig informieren.»

In Kuba sind derzeit 21 Journalisten hinter Gittern - damit ist der Inselstaat nach China das grösste Gefängnis für Reporter weltweit und belegt auf der RoG-Rangliste zur Pressefreiheit den vorletzten Platz (166.). In Myanmar (165. der RoG-Rangliste) sind 8 Journalisten in Haft, in Vietnam (Platz 161) 3. Reisende fordert die Menschenrechtsorganisation auf, sich über diese Kehrseite der Urlaubsparadiese zu erkundigen und sich für eine bessere Situation dort einzusetzen.