Die Zukunft der von der Pleite bedrohten französischen Tageszeitung «Libération» entscheidet sich erst Ende der kommenden Woche. Der Verwaltungsrat des linksgerichteten Blatts vertagte die Entscheidung am Mittwoch auf den 26. Oktober. Bei den vierstündigen Beratungen hatten zwei Sanierungsentwürfe zur Debatte gestanden. Der Plan von Grossaktionär Edouard de Rothschild sieht den Abbau von 100 der 280 Stellen vor. Die Beteiligungsgesellschaft des «Libération»-Personals setzt dagegen auf ein neues Blatt-Konzept, den Ausbau des Internetangebots und das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern. Die Auflage der 1973 gegründeten «Libération» ist in fünf Jahren um 35 000 Exemplare auf 135 000 Stück gesunken. Der Betriebsverlust für dieses Jahr wird auf 13 Millionen Euro geschätzt. Anfang Oktober wurde die «Libération» unter Gläubigerschutz gestellt, um die Sanierung zu ermöglichen. - Siehe auch: Pariser «Libération» für sechs Monate unter Gläubigerschutz
Donnerstag
19.10.2006