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Dienstag
01.02.2005

Bei der im August 1996 gegründeten «Zuger Presse» muss nach dem Ausbau auf wöchentlich drei Ausgaben im vergangenen Jahr ganz dramatisch gespart werden: Statt wie bisher 14 Redaktorinnen und Redaktoren sind es ab Mai dieses Jahres noch acht Männer, die das Blatt machen. «Das ist ein starker Schnitt, ich weiss, aber dann sollte wieder Ruhe sein», sagte Chefredaktor und Geschäftsführer Florian Hofer am Dienstag zum Klein Report. Nicht ersetzt werden die Abgänge von Marisa Kuny, Renata Schmid, Markus Mathis und Ueli Merz. Zudem haben Rupy Enzler, Carl-Axel Englund, Franziska Meier und Mari Serrano die Kündigung erhalten. Ganz besonders der Abgang des 68-jährigen Rupy Enzler geht an die Substanz, da kaum jemand den Kanton Zug so gut kennt wie er. «Er wird uns weiterhin als freier Mitarbeiter zur Verfügung stehen», tröstete sich Chefredaktor Hofer. Auch bei der nicht mehr als eigenes Ressort vorhandenen Kultur setzt er auf die Freien.

Die «Zuger Presse» erscheint zur Zeit jeweils am Montag und Freitag als abonniertes Blatt mit einer Auflage von 7000 Exemplaren und am Mittwoch als Gratis-Grossauflage (50 000 Stück). Jetzt soll laut Chefredaktor Hofer «der Umfang gestrafft» werden, das heisst, dass das Verhältnis zwischen dem redaktionellen Teil und den Inseraten von heute 80-20% auf 60-40% verändert werden soll. «Bisher haben wir wenig Rücksicht genommen auf die Anzeigen, das muss sich jetzt ändern», gab Hofer weiter bekannt. Als Kernkompetenz bezeichnete er die Verbundenheit mit dem lokalen Geschehen, auf die er sich weiterhin konzentrieren will.

Die «Zuger Presse» war nach den Innerschweizer Zeitungsfusionen im August 1996 gegründet und im Jahr 2000 vom rot-grünen Landys&Gyr-Erben Daniel Brunner übernommen worden. «Das Konzept hat sich als richtig erwiesen, aber jetzt müssen die Kosten-Relationen vernünftig werden», sagte Verwaltungsrats-Präsident Adrian Bauder zum Klein Report. Der «massgebliche Abbau» soll so sozialverträglich wie möglich durchgeführt werden, betonte er weiter. Seiner Meinung nach ist die Redaktion auch nach dem Abbau immer noch gut besetzt. - Mehr dazu: Anzeigenoffensive bei der «Zuger Presse», «Zuger Presse» erscheint bald drei Mal die Woche und Zuger Media AG präsentiert neue Führungsstruktur