Weil Konflikte aller Art immer auch einen Kommunikationsaspekt haben, und darum im Internet reflektiert werden, überrascht es nicht, dass die Militärregierung von Burma den Zugang zum Internet abgeschnitten hat. So will das Regime verhindern, dass Berichte, Fotos und Videos über die aktuellen bürgerkriegsähnlichen Konflikte an die Aussenwelt übermittelt werden können. Internet-Cafés blieben am Freitag geschlossen. Der Auskunftsdienst des grössten Internet-Anbieters war telefonisch nicht mehr zu erreichen.
Bürger-Journalisten gehörten bisher zu den Hauptinformanten über die Demokratiebewegung und die Niederschlagung der Proteste der vergangenen Tage. Sie nutzen sogar Kontakt-Seiten im Internet dafür, ihre Berichte und Bilder nach draussen zu schmuggeln. Oppositionelle Nachrichtenorganisationen haben ihrerseits das Internet als Übermittlungsweg genutzt. Die weit verbreitete Nutzung moderner Technologien durch die Demonstranten und die Opposition ist einer der grössten Unterschiede zur Protestbewegung von 1988, als es Tage dauerte, bis Berichte über um sich schiessende Soldaten an die Öffentlichkeit gelangt waren. Handys sind nicht wirklich eine Alternative, da deren Privatbesitz im Land zwischen Bangladesch, China und Thailand verboten ist.
Freitag
28.09.2007