Die Zürcher Kantonsratsprotokolle und Regierungsratsbeschlüsse seit dem Jahr 1803 sollen allesamt digitalisiert und ins Internet gestellt werden. Dafür will die Kantonsregierung 3,75 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds aufwenden. Die Protokolle von Parlament und Regierung seien die wichtigsten Aktenserien des Standes Zürich, schreibt der Regierungsrat in einer Mitteilung vom Donnerstag. Mit der zwischen 2009 und 2014 geplanten Digitalisierung soll das Staatsarchiv beauftragt werden, das dafür rund 15 Teilzeit-Stellen erhalte. Der Beitrag muss noch vom Kantonsrat genehmigt werden.
Die Digitalisierung dient laut Mitteilung einerseits der Verwaltung. Diese habe sich oft mit Geschäften zu befassen, deren Zusammenhänge weit in die Vergangenheit zurückreichten. Andererseits zögen auch historisch Interessierte Nutzen aus dem Projekt. Für die Transkription der handschriftlichen Dokumente wird mit rund 75 000 Arbeitsstunden gerechnet. Darunter sind auch Dokumente von Gottfried Keller, der von 1861 bis 1876 als Staatsschreiber gearbeitet hatte. Die Regierungsratsbeschlüsse zwischen 1903 und 1995 sowie jene aus der Mediationszeit (1803-1814) liegen bereits heute in digitaler Form vor.
Donnerstag
17.04.2008