Mit einem relativ bescheidenen Budget von einer Million Franken geht die diesjährige Zürcher Street Parade an den Start - ein Betrag, der kaum dem Stellenwert des Anlasses entspricht. Von einer Wertschöpfung des Anlasses in der Grössenordnung von 150 Millionen Franken schrieb kürzlich der «Tages-Anzeiger». Und weil nächstes Jahr die Fussball-Europameisterschaft bevorsteht, «werden wir es noch schwieriger haben, bisherige Sponsoren zu behalten und neue zu gewinnen», sagte Street-Parade-Sprecher Stefan Epli am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. Hinzu kommt Schelte aus Fachkreisen: Der Party fehle eine klare Marketing-Idee, kritisiert RSCG-CEO Frank Bodin in der Mittwoch-Ausgabe von «Cash daily». Es brauche mehr Geld als vor 15 Jahren, sagt dazu Stefan Epli, um dieselbe Qualität wie damals zu erreichen.
Aus diesem Grund sind die Street-Parade-Veranstalter auf den Gedanken verfallen, statt auf die Einnahmen- auf die Ausgabenseite zu sehen. Und da haben sie die Viertelmillion Franken entdeckt, die sie jährlich der Stadt für Platzgebühren, Verkehrsumleitungen und Abfallbeseitigung bezahlen müssen. Zwar hat die Stadtverwaltung nach Eplis Worten schon einmal abgewinkt, als die Veranstalter um Erlass dieser Abgaben ersucht hatten. «Jetzt müssen wir nach der Parade noch einmal mit dem Anliegen anklopfen», bekräftigte er. Das Budget sei ganz einfach ausgepresst: «Am Samstag arbeiten rund 3000 Personen für die Parade - alle gratis», hebt er hervor. Die hoffen jetzt zusammen mit Hunderttausenden auf schönes Wetter - und auf ein kleines Wunder für nächstes Jahr.
Mittwoch
08.08.2007