Der Zürcher Kantonsrat hat sich am Montag ganz knapp gegen ein Pilotprojekt «Sanfter Mobilfunk» ausgesprochen. Nur wegen des Stichentscheids des Parlamentspräsidenten scheiterte das Postulat von Grünen, EVP und CVP. Das Postulat wollte den Regierungsrat beauftragen, sich gemeinsam mit Gemeinden für eine bessere Koordination der bestehenden und geplanten Antennenstandorte einzusetzen. Zudem sei die Maximalleistung der Antennen auf ein «gebrauchstaugliches Minimum» zu beschränken.
Regierungspräsidentin Dorothée Fierz (FDP) bezeichnete das Postulat als unnötig. «Mit welchem Weichspüler wollen Sie den Mobilfunk noch sanfter machen?», fragte sie den Rat. Und der Kanton sei die falsche Ansprechstelle, wenn die Postulanten die Grenzwerte verändern wollten. Es sei ja auch im Interesse der Bevölkerung, ein möglichst dichtes Netz von Antennen mit möglichst geringer Sendeleistung zur Verfügung zu haben, sagte Fierz. Es sei auch nicht so, dass eine Fülle neuer Gesuche für Mobilfunkantennen hängig seien. Die Gegner fanden, es würden offene Türen eingerannt. Die Grenzwerte seien in der Schweiz schon um einen Faktor 10 strenger als von der Weltgesundheitsorganisation WHO vorgeschlagen. Zudem seien die Standorte schon heute koordiniert.
Montag
03.04.2006