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Samstag
04.12.2004

Bundesrat Moritz Leuenberger hat viel zu tun. Auf dem Pult des Medienministers liegt zurzeit der ausgearbeitete Antrag des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) zur Konzessionserteilung für das neue Zürcher Jugendradio. Gemäss Recherchen des Klein Reports in den vergangenen Tagen ist die Wahl auf DJRadio gefallen. Das Projekt von Egon Blatter und Oliver Flückiger wird dem Medienminister vom Bieler Amt empfohlen. Blatter: «Ich weiss noch von nichts... meine Freude über solche Informationen lässt aber mein Herz höher schlagen», sagte er am Freitagnachmittag auf Anfrage des Klein Reports. Wie in der schwierigsten Mathematikstunde (1+1=2, daraus die Wurzel ziehen) werden aber noch weitere Radio-Projekte nachfolgend genannt: Radio Max vom ehemaligen Radio Z-Mitarbeiter Mike Gut und Guiseppe Scagliones Music First. Bei den Hearings im Sommer wurde bereits bei verschiedenen Projekten ausgelotet, in wieweit eine Zusammenarbeit von zwei Radios (1+1) miteinander möglich ist. Eine Zusammenarbeit mit einem anderen Anbieter kann sich Mike Gut von Radio Max vorstellen. «Als Partner könnte ich mir zum Beispiel DJRadio sehr gut vorstellen. Die Frage ist eigentlich nur, wer kriegt die Haupt-Konzession und wer die Fenster-Konzession.»

Giuseppe Scaglione von Music First: «Wir hoffen weiterhin, dass ein Entscheid zugunsten des Publikums gefällt wird.» Suzanne Speich vom Projekt Groove.fm zeigte sich am Freitagnachmittag über eine mögliche Entscheidung zugunsten von DJ Radio nicht erstaunt: «Nach den Vorentscheidungen von Stadt und Kanton Zürich muss man ja damit rechnen.» Auch wenn sich Moritz Leuenberger in den nächsten Tagen entscheiden wird, ist jetzt schon klar, dass das neue Zürcher Jugendradio nicht wie geplant anfang nächsten Jahres auf Sendung gehen kann. Egal, wer den Zuschlag bekommt, es wird Einsprachen hageln und das verzögert die Aufschaltung des neuen Jugendradios wesentlich. Ein weiterer Stolperstein ist das neue RTVG in dem noch nicht klar ist, inweit in Zukunft in Jugendmedien Werbung verboten sein könnte.